Mit Reinhard Brandl im Dialog
Burgheim – Im Burgheimer „Bräustüberl“ war nahezu kein Platz mehr frei, als die CSU Burgheim am Donnerstag, den 12.09.2013 sozusagen den Auftakt in den Kommunalwahlkampf einläutete. Reinhard Brandl war Gastgeber und Redner zugleich, als er vor rund 60 Zuhörern sprach. Der Bundestagsabgeordnete hatte um eine gemeinsame Veranstaltung gebeten und die CSU Burgheim nutzte die Gelegenheit. Die Mannschaft um den designierten Bürgermeisterkandidaten Michael Böhm läutete mit dem bevorstehenden Ende der Bundes- und Landtagswahlen den Beginn der Kommunalwahl 2014 ein.
Das Interesse der Anwesenden am direkten Kontakt mit „ihrem“ Stimmkreisabgeordneten“ war groß, wie die Vielzahl der Fragen zeigten. „Wie ist das mit der Pkw-Maut: Kommt sie oder nicht? Geht das überhaupt?“ Trotz lockerer Runde brachten die Zuhörer auch sorgenvolle Themen wie die Überschuldung des Staates trotz aktuellem Wirtschaftshoch vor.
Interessante Einblicke
„Herr Brandl, bitte helfen Sie mir! Mein Handy wurde geklaut und der Dieb hat für 10.000 Euro Telefonkosten verursacht.“ Nachdem Brandl Einblicke in den Alltag eines Bundespolitikers gewährte, änderte sich beim ein oder anderen doch das vermutete Bild. Die Die „Bürgerinitiative für ein gesundes Burgheim“ nutze den Auftritt des Bundestagsabgeordneten und skizzierte mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen durch den Digitalfunk und den damit verbundenen ortsnahen Standorten von Funkmasten auf.
Impressionen von der Veranstaltung finden sich im Fotoalbum auf den Facebookseiten der CSU Burgheim.
Die Wähler sind kritisch – und scheinbar unpräzise Antworten ziehen die nächste Frage nach sich. Brandls Antworten machten aber eines deutlich: „Die CSU ist eine eigenständige Partei. Punkt!“ Bayern hat ein Potenzial, das andere Bundesländer nicht haben, das Wir-Gefühl in Bayern ist sehr ausgeprägt und das bayerische Wertefundament hat auch einen echten Wert. Brandls emotionale Rede traf, was viele Menschen bewegt, schließlich „verliert man vor lauter Tagesaktualität ein bisschen den Blick für´s Grundsätzliche.“ Was Brandl eindrucksvoll gelang: Er zeigte eine Sichtweise auf, die völlig abseits üblicher Bierzelt-Wahlkampfreden lag. Prinzipien der Soziallehre wie beispielsweise Subsidiarität füllte er ebenso mit Leben wie Solidarität. In Kurzform heißt dies, dass Probleme erst vor Ort gelöst werden müssen, bevor die nächsthöhere Ebene eingeschaltet wird. Mit Blick auf Michael Böhm meinte er: „Der Bürgermeister muss kommunale Schwierigkeiten erst selbst zu lösen versuchen, bevor der Landkreis gefragt ist.“ Auf EU-Ebene bedeutet dies, dass man sich zweifelsohne solidarisch mit schwächeren Mitgliedsstaaten zeigen muss. Aber zunächst sind diese Länder für ihre Probleme eigenverantwortlich. Die Frage aus dem Publikum zum Thema Länderfinanzausgleich passte treffend dazu. „Eine politische Lebenslüge“ wie „Ihr könnt eure Reform machen, wenn´s euch wieder besser geht“ schafft für ein Empfängerland keinen Anreiz zu sparen. Dass Ideen wie die Erhöhung des Berliner Begrüßungsgeldes für Studenten auf 300 Euro ein Beleg für diesen fehlenden Anreiz sind, bedurfte an diesem Abend keiner weiteren Erklärung.
Das politische Fazit des CSU-Ortsverbandes zog Michael Böhm mit einem „professionellen Schachzug, den er nur von langedienten, amtierenden Bürgermeistern kennt“, so Brandl. An die anwesenden Kandidaten für den Landtag, Matthias Enghuber und den Bezirkstag, Robert Knöferl und Rita Schmidt gerichtet : „Wenn alle Ihre politischen Pläne der kommenden zwei Wochen aufgehen, werde ich Sie nach der Wahl im März 2014 an unsere bisherige gute Zusammenarbeit wohlwollend erinnern, aber auch an den Ergebnissen messen.“ Brandl und Böhm waren sich einig: Die CSU Burgheim möchte und muss künftig mit allen politischen Ebenen zusammenarbeiten. Der Kontakt mit Reinhard Brandl besteht!
Übrigens: Im Fall des gestohlenen Handys konnte Brandl tatsächlich helfen. Beziehungen sind nur schlecht, wenn man sie nicht hat.